In der heutigen Bürgerschaftssitzung war der Bericht über die Ergebnisse der Sportentwicklungsplanung für den Stadtteil Kücknitz auf der Tagesordnung.
Ich habe wie folgt gesprochen und auch hier nochmal für die zeitnahe Umsetzung eines Adrenalinparks am Trave- Schulzentrum geworben.
„Die Kinder und Jugendlichen in Kücknitz wünschen sich seit vielen Jahren bereits eine Skateanlage im Stadtteil.
Der Beteiligungsprozess der Hansestadt, die Stadtteilwerkstatt, gab vielen jungen Menschen dort berechtigte Hoffnung, dass ihr lang ersehnter Wunsch hierüber nun Gehör findet und endlich auch umgesetzt wird.
Im Verlauf der unterschiedlichen Beteiligungsrunden aber rückte die Realisierung einer Skateanlage mit den unterschiedlichsten Begründungen der Verwaltung, warum eine Umsetzung nicht möglich ist, offenbar in immer weitere Ferne.
Im nahen Travemünde können die Kinder und Jugendlichen ein Lied mit unzähligen Strophen davon singen. Auch hier wird eine Umsetzung seit vielen Jahren mit immer neuen Argumenten häppchenweise aktiv verzögert.
Die letzte Begründung, warum man in Kücknitz nun Bedenken hat, war nun, dass eine Skateanlage in Zeiten des Klimawandels zu viel Fläche versiegelt.
Deshalb will die Verwaltung am liebsten nur eine Dirtbikebahn bauen, die im Zuge der Beteiligungsrunden als weiterer, als zusätzlicher Wunsch einiger Jugendlicher aufkam.
Ich habe in der Sitzung des Ausschusses für Schule und Sport bereits Beispiele genannt, wo man anders an die Sache herangegangen ist.
In Kaltenkirchen zum Beispiel, aber auch im nahen Berkenthin, wurden im April dieses Jahres tolle neue Skateparks eröffnet. Es geht also, auch trotz Klimawandel.
Ich möchte hier nun keineswegs Wünsche und Interessengruppen der Jugend gegeneinander ausspielen, aber bereits im Juni 2022 lagen mit Jugendlichen aus dem Stadtteil erarbeitete Konzepte für einen Adrenalinpark vor.
Auf der von der Verwaltung vorgeschlagenen Fläche nahe des Trave-Schulzentrums kann man genau diesen super einfach errichten. Dirtbikebahn, Skateanalage und abgerundet vielleicht auch noch mit einer Kletterwand, die gleichzeitig auch als Schallschutzmaßnahme für entfernte Anwohner dienen würde, ließen sich hier leicht und zügig in Kombination zu einem Adrenalinpark errichten.
Von der Verwaltung wurden im letzten Ausschuss Schule & Sport dafür spontan über 1 Million Euro an benötigten Mitteln hochgerechnet. Meiner Einschätzung nach ein viel zu hoher Griff ins oberste Regal.
Berkenthin hat allein nur für seinen Skatepark Presseberichten zufolge gerade mal 190.000 Euro benötigt, dazu noch beachtliche Fördermittel eingeworben, die die Investitionssumme dann sogar erheblich gedrückt haben. Auch weiteren Berichten zufolge liegen die Kosten stets bei um die 200.000 Euro für eine solche Anlage. Mit dem Dirtbike-Areal und der Kletterwand zusammen kann man vermutlich mit einer Gesamtinvestitionssumme von 300.000 – 350.000 Euro locker auskommen.
Dazu gäbe es für eine solche Anlage vermutlich auch einige Unterstützer, die die benötigten Mittel noch bedeutend drücken würden.
Es geht also, wenn man will.
Die CDU erwartet von der Verwaltung nun weiter eine zeitnahe und priorisierte Umsetzung und die Ordnung der benötigten Mittel im kommenden Haushaltsplan im September.
Ansonsten würde die Verwaltung sich hier aus meiner Sicht – auch für künftige Beteiligungsformate – komplett unglaubwürdig machen, wenn man es trotz diverser Beteiligungsrunden mit den Kindern, Jugendlichen und weiteren Beteiligten im Stadtteil, sowie umfangreicher und intensiver Pressebegleitung über Jahre, nicht hinbekommt, den Kindern und Jugendlichen in Kücknitz und darüber hinaus eine solche einfache Anlage im Ergebnis hinzustellen.“
Von der SPD sprach im Anschluss der Kücknitzer und Vorsitzende des Jugendhilfeausschuss gegen meine Forderung, mit Begründungen, die nachweislich nicht den Tatsachen im Verfahren entsprechen.
Im Ergebnis wird die SPD aus heutiger Sicht einen Adrenalinpark im Stadtteil Kücknitz ganz offensichtlich nicht überstürzen. Irritierend.