
Jens Zimmermann, Kücknitzer CDU-Politiker in der Hansestadt und Mitglied der Lübecker Bürgerschaft, spricht sich klar gegen die medial verbreitete Forderung von Tim Klüssendorf nach einem staatlich regulierten flächendeckenden gesetzlichen Mindestlohn von 15 Euro aus.
Zimmermann betont, dass der Stundenlohn sich in einer funktionierenden Marktwirtschaft weitgehend selbst reguliere und in den vergangenen Jahren nachweislich ohnehin stetig gestiegen sei.
„Wir müssen grundsätzlich die Tarifautonomie respektieren und dürfen nicht meinen, dass der Staat es immer besser weiß“, so Zimmermann. „In vielen Bereichen, gerade in engagierten Vereinen und kleineren Initiativen, würde eine starre Lohnerhöhung mit Sicherheit enorme Probleme verursachen.“
Zimmermann warnt, dass besonders die wichtigen, niedrigschwelligen Organisationen unter einem solchen staatlichen Eingriff leiden würden. „Vereine und Stadtteilinitiativen stemmen ihre Arbeit oft mit knappen Budgets. Wenn der Staat hier künstlich an der Lohnschraube dreht, gefährdet er massiv auch das ehrenamtliche Engagement vor Ort“, erklärt er. „Das kann nicht ernsthaft Zweck und Wille der großen Politik im Bund sein.“
Zudem weist Zimmermann darauf hin, dass in den vergangenen Jahren auch ohne staatliche Eingriffe die Löhne kontinuierlich angezogen haben: „Die Dynamik am Arbeitsmarkt sorgt bereits für permanent steigende Stundenlöhne – wir sollten diesen positiven Trend nicht mit überzogenen Vorgaben ausbremsen. Ich persönlich kann berichten, dass wir in Vereinen unter meiner Verantwortung grundsätzlich immer über Mindestlohn gezahlt haben. Bis heute. Weil wir uns unserer sozialen Verantwortung bewusst sind und weil wir es zudem auch unbedingt wollten. Nur, irgendwann reißt diese Schraube nach oben ab, insbesondere wenn wir sie mit Gewalt in diesem Tempo immer weiter anziehen wollen. Dann gefährden wir auch die letzte Stadtteilarbeit noch massiv. Da, wo die echte gesellschaftliche und politische Arbeit noch geleistet wird.“
Zimmermann unterstützt daher ausdrücklich eine maßvolle Politik, die auf Verhandlungslösungen zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern setzt und die besonderen Herausforderungen gemeinnütziger und gemeinnützig wirkender Organisationen berücksichtigt.