Lübeck: „Seit dem Jahr 2016 ist das Bundesprogramm ‚Sprach-Kitas: Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist‘ ein wichtiger Baustein in der frühkindlichen Bildung“, teilt die Lübecker CDU mit. „Schließlich sollten alle Kinder gleichermaßen von Beginn an von guten Bildungsangeboten profitieren. Jetzt läuft das Bundesprogramm zum Jahresende aus.“
„Sprache ist der Schlüssel für Chancengleichheit: Durch sie erschließen wir uns die Welt, treten mit Menschen in Kontakt und eignen uns Wissen an“, so die Lübecker CDU. „Studien haben gezeigt, dass sprachliche Kompetenzen einen erheblichen Einfluss auf den weiteren Bildungsweg und den Einstieg in das Berufsleben haben. Dies gilt besonders für Kinder aus bildungsbenachteiligten Familien und Familien mit Migrationshintergrund. Im Sommer dieses Jahres allerdings überraschte das Bundesfamilienministerium mit der Ankündigung, zum Jahresende das Bundesförderprogramm „Sprach-Kitas“ auslaufen zu lassen.“
Die CDU-Fraktion Lübeck kritisiert diese Entscheidung der „Bundes-Ampel“ in Berlin auf das Schärfste und fordert die Bundesregierung dringend auf, ihre Ankündigung umgehend nochmals zu überdenken und die Entscheidung zur ersatzlosen Streichung dieses wichtigen Förderprogramms zurückzunehmen.
Im Jugendhilfeausschuss der Hansestadt konnte Jens Zimmermann, jugendpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion in der Lübecker Bürgerschaft, auf Anfrage nun folgende Fakten zum Thema erfahren und zusammentragen: „Für Lübeck als eines der wichtigsten und größten Oberzentren in Schleswig- Holstein hat diese Entscheidung der Ampelregierung in Berlin große negative Folgen. Allein in unserer Stadt verlieren wir aktuell ein Fördervolumen von fast 680.000 Euro. Vom Wegfall der Förderung sind hier im Stadtgebiet derzeit 21 Einrichtungen betroffen. Das Auslaufen des Förderprogrammes hat bei allen beteiligten Trägern und Einrichtungen zur Folge, dass die daraus finanzierten, zusätzlichen Fachkräftestellen nicht weiter aufrechterhalten werden können. Die entsprechenden Verträge laufen also in der Folge aus bzw. können sie aufgrund fehlender Mittel nicht verlängert werden. Ein freier Träger und der städtische Träger geben an, dass die Fachkräfte in der Kita selbst als Erzieherinnen oder Erzieher angestellt werden könnten. Allerdings ist auch hier klar, dass es sich lediglich um ein Angebot an die Sprachförderkräfte handelt und mit der Stelle als Erzieherin oder Erzieher im Gruppendienst nicht nur ein geringeres Einkommen einherginge, weiterhin fällt eben auch die zusätzliche Stelle zur Sprachförderung ersatzlos weg.“
Die CDU-Fraktion fordert die Bundesregierung eindringlich auf, der Forderung des Bunderates vom 16. September 2022 unverzüglich nachzukommen und das Förderprogramm auch über das Jahr 2022 hinaus fortzuführen und als dauerhaftes Bundesprogramm zu verstetigen, um den im Rahmen des Bundesprogramms zusätzlich beschäftigten Fachkräften und Fachberatungen rechtzeitig eine Handlungs- und Planungssicherheit zu gewährleisten und wichtige aufgebaute Strukturen und Angebote direkt vor Ort langfristig zu sichern.
„Verlierer sind wieder einmal die Jüngsten, wieder einmal die, denen die Zukunft gehören sollte und die irgendwann einmal die Stützen unserer Gesellschaft sein sollten“, sagt Jens Zimmermann und ergänzt: „Umso wichtiger ist es dann doch, jetzt auch massiv weiter in Bildung zu investieren und derart wichtige Programme nicht dem Rotstift zum Opfer fallen zu lassen.“